Monitoring bringt vorerst Entwarnung +++ Überwachung wird fortgesetzt +++
Im Herbst 2023 hat die Gemeinde aufgrund einer Meldung des Gesundheitsamtes über den Fund einer ursprünglich aus Südostasien stammenden Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) im Bereich der Hohackerstraße und anschließend im gesamten Gemeindegebiet ein Monitoring (Überwachungsprogramm) durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung mit Hilfe von einfachen Eiablagefallen in Form von wassergefüllten Kunststoffbechern mit Holzstäbchen war es herauszufinden, ob es sich dabei um einen Einzelfall oder bereits um eine größere Population handelt. Das Ergebnis war erfreulich, denn es wurde keine dauerhafte Population dieses unliebsamen und äußerst lästigen Gastes festgestellt. Das Monitoring wird dennoch, wenn auch in reduziertem Umfang fortgeführt, um die Ausbreitung zu überwachen und im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. Mit frühzeitigen, gezielten Maßnahmen können Populationen dezimiert oder ganz verdrängt und so Plagen vermieden werden. Deshalb bittet die Gemeinde die Bevölkerung um Mithilfe bei der Bekämpfung der Mücken.
Warum wird die Tigermücke überwacht und ggf. bekämpft?
Im Vergleich zu einheimischen Stechmückenarten ist die Tigermücke tagaktiv. Ihr aggressives Stechverhalten kann die Lebensqualität in den betroffenen Gebieten erheblich einschränken. Zudem kann sie unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Das Risiko, durch einen Stich zu erkranken, ist bisher gering. Denn dazu müsste ein Reiserückkehrer die Viren erst einschleppen. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch mit einer hohen Anzahl an Tigermücken und hohen Temperaturen im Sommer.
Wo ist der Lebensraum der Tigermücke?
Die Tigermücke lebt im Siedlungsbereich oder in Kleingartenanlagen und brütet in künstlichen Wasseransammlungen wie Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Blumentöpfen, Untersetzern, Schirmständern, Gullys etc. Vogeltränken sind unproblematisch, wenn das Wasser regelmäßig gewechselt wird. Wichtig: Belebte Gartenteiche, Fließgewässer sind keine Brutstätten.
Wer bekämpft die Tigermücke?
Die Bekämpfung in betroffenen Gebieten wird von der Firma „ICYBAC Mosquitocontrol GmbH – biologische Stechmückenbekämpfung“ (ein Tochterunternehmen der KABS) im Auftrag der Gemeinde professionell durchgeführt. Die Mitarbeiter von ICYBAC besuchen die Anwesen in den betroffenen Gebieten, um die Bürgerinnen und Bürger über die Tigermücke aufzuklären und potentielle Brutstätten zu behandeln. Dabei wird ein biologischer Wirkstoff (Bti) in die Brutstätten ausgebracht, der die Mückenlarven abtötet, aber für andere Tiere, Pflanzen und Menschen unschädlich ist.
Was können Bürgerinnen und Bürger tun?
Vermeiden Sie Brutstätten, indem Sie Gefäße, in denen sich Wasser ansammeln kann, entfernen oder trocken lagern. Regentonnen sollten mit Bti-Tabletten behandelt und anschließend lückenlos mit einem Moskitonetz abgespannt werden. Regentonnendeckel, die nicht fest verschlossen werden können, sind undicht und fördern die Vermehrung. Igel- und Vogeltränken sind keine Brutstätten, wenn spätestens alle 5 Tage das Wasser gewechselt wird und sich damit die Mücken nicht über die 4 Larvenstadien und ein Puppenstadium im Wasser bis zur fertigen Mücke entwickeln können.
Wie wird die Verbreitung der Tigermücke überwacht?
Um die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke festzustellen, wird weiterhin ein sogenanntes Monitoring Gemeindegebiet durchgeführt. Dazu werden Eiablagefallen in Form von Wasser gefüllten schwarzen Kunststoffbechern mit einem Holzstäbchen in Siedlungsgebieten aufgehängt und regelmäßig kontrolliert (Abb.1).
Diese Fallen imitieren Brutstätten der containerbrütenden Stechmückenarten, zu denen auch die Tigermücke zählt. Die Mücken legen ihre Eier auf den Holzstäbchen ab, welche regelmäßig eingesammelt und auf Eier der Stechmücke untersucht werden. Die Fallen sind ungiftig, sollen aber nicht berührt werden, um eine optimale Ergebnisauswertung zu gewährleisten.
Wo können Sie Tigermücken melden?
Wir überprüfen zunächst, ob es sich bei Ihrem Fund um eine Tigermücke handelt.
Bitte senden Sie ein gutes Foto und den genauen Fundort der verdächtigen Mücke an report@icybac.de .
Merkmale von Tigermücken (siehe Abb. 2):
- 6 mm groß (A)
- schwarz-weiß gefärbt
- fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen (B)
- das Ende der Hinterbeine ist weiß (C)
- weißer Längsstreifen am Rücken des Vorderkörpers (D)
Hintergrundinformationen zum Mittel BTI
Zur Bekämpfung von Stechmücken wird ausschließlich Bti eingesetzt, um die im Wasser lebenden Larven abzutöten. Das Larvizid ist ein Protein, das aus einem Bodenbakterium (Bacillus thuringiensis israelensis) gewonnen wird. Bti entfaltet seine Wirkung erst nach der Aufnahme im Darm der Larven und wirkt somit selektiv nur bei Mückenlarven und ist daher für andere Tiere und Pflanzen unschädlich. Bti wird in der Umwelt nach kurzer Zeit (3-4 Wochen) abgebaut und verliert damit seine Wirkung. Es wird weltweit eingesetzt und ist in begrenzter Stückzahl im Rathaus sowie im Handel (Baumärkte) für jedermann erhältlich.
Kontakt bei ICYBAC:
Christopher Huck, Projektleitung Südbaden,
E-Mail: chrishuck@icybac.de, Tel.: 0157 58 168 798
Kontakt im Rathaus:
Ralf Hertle; E-Mail: ralf.hertle@berghaupten.de; Tel. 07803 / 9677-40